Wissenswertes zu Laos

Wir haben Ihnen hier einige wissenswerte Informationen über dieses spannende, aber oftmals zu unbekannte Land zusammengestellt.

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Land & Leute

Laos ist das einzige Binnenland in Südostasien. …

Laos ist das einzige Binnenland in Südostasien. Das Land ist umgeben von China und Myanmar im Norden, Vietnam im Osten, Kambodscha im Süden und Thailand im Westen.

Der Mekong durchfließt das Land von Nord nach Süd auf einer Länge von fast 2000 km und bildet auf weiten Strecken die Grenze zu Thailand.

Der Fluss mit seinen Nebenflüssen bildet eine wichtige Lebensader des Landes. Im Mekongtal siedeln die meisten Laoten – er ist Lebensgrundlage und – zusammen mit der größtenteils parallel verlaufenden Nationalstraße 13 – Verkehrsader zugleich.

Neben den fruchtbaren Ebenen des Mekongs und seiner Nebenflüsse prägen zerklüftete Berge und Plateaus den Charakter des Landes. Die Annamitische Kordillere bildet die natürliche Grenze im Osten. Der Phou Bia mit einer Höhe von 2819m ist der höchste Berg in Laos. Er liegt am südlichen Ende des Xieng-Khouang-Plateaus in Zentrallaos.

Laos ist dünn besiedelt (7 Millionen Einwohner. so viele Niedersachsen, auf der Fläche aller alten Bundesländer Deutschlands) und aufgrund des hohen Gebirgsanteils von fast 80% eines der Länder in Südostasien, welches noch über eine der ursprünglichsten Vegetationen Südostasiens verfügt.
In Laos herrscht tropisches Monsunklima, von Mai bis Oktober geprägt durch eine feucht-heiße Regenzeit und kühlen trockenen Monaten von November bis Januar.

Laos ist ein Vielvölkerstaat. Mit über 50 verschiedenen Gruppen verfügt das Land über einen unglaublichen Schatz an ethnischer und kultureller Vielfalt. Die Bevölkerung wird dennoch zusammenfassend mit „Laoten“ bezeichnet.

In Laos sind dabei mehr Ethnien zu Hause als …

In Laos sind dabei mehr Ethnien zu Hause als in jedem anderen südostasiatischen Land. Sie sind vier ethno-linguistischen Familien zugeordnet – Lao-Thai, Sino-Tibetan, Mon-Khmer und Hmong-Mien. Jede Familie besiedelt eine mehr oder weniger bestimmte Region des Landes und prägt den Raum durch ihre jeweils traditionelle Wirtschaftsweise. Manche Gruppen siedeln auch gemeinsam. Während die zahlenmäßig dominierende Lao-Thai-Familie der buddhistischen Religion anhängt, sind die meisten ethnischen Minderheiten Animisten, die verschiedenste Naturreligionen praktizieren. In einigen Zeremonien des Landes haben sich buddhistische und Naturanschauungen vereint und werden aktiv gelebt. Christen und Muslime gibt es nur wenige im Land: In den größten Städten Vientiane, Pakxé und Savannakhet befindet sich jeweils eine katholische Kirche.

Trotz der geringen Bevölkerungsdichte nimmt der sogenannte Bevölkerungsdruck zu, denn die landwirtschaftlichen Nutzflächen konzentrieren sich auf die fruchtbaren Ebenen und Täler. Sie bieten der rasch wachsenden Bevölkerung bei der bisherigen Produktionsweise keine ausreichende Lebensgrundlage. Abwanderungen und Umsiedlungen ganzer Dörfer aus den Gebirgsregionen verschärfen dabei das Problem. Auf der einen Seite spiegeln viele soziale Indikatoren des Landes wider, dass Laos wirtschaftlich eines der ärmsten Länder der Welt ist, auf der anderen Seite wurden große Anstrengungen für die Erreichung der Millenium-Entwicklungsziele 2015 unternommen.

Geschichte

Die Laoten haben die Besiedlung …

Die Laoten haben die Besiedlung des Territoriums des heutigen Laos im 13. Jahrhundert abgeschlossen. Sie kamen von Südchina (Yünan), wo sie und die mit ihnen eng verwandten Thais durch die Mongoleneinfälle verdrängt wurden, und wanderten vor allem in die Ebenen auf beiden Seiten entlang des Mekongs des heutigen Staatsgebietes ein. Die vorher ansässige lokale Bevölkerung, die sich zumeist aus Mon-Khmer-Minderheiten zusammensetzte, musste in die Berggebiete ausweichen.

Im 14. Jahrhundert gründete Fa Ngum durch Unterwerfung der verschiedenen Fürstentümer das Königreich Laos. In dieser Zeit wurde der Theravada-Buddhismus zur Staatsreligion erhoben. Laos wurde (wie Burma, Kambodscha und Thailand) kulturell durch die Indisierung geprägt, die sich eben auch in der Lebensphilosophie und Religion widerspiegelte.

Von seiner Gründungszeit und einer kurzen Blüte im 17. Jahrhundert abgesehen, war Laos stets Spielball seiner mächtigen Nachbarn. Das Land wurde permanent von einfallenden Burmesen, Siamesen (Thais) oder Annamiten (Vietnamesen) heimgesucht. Luang Prabang (die alte Hauptstadt) und Vientiane (die neue Hauptstadt) wurden mehrfach zerstört. Thronfolgestreitigkeiten beförderten diesen Prozess von innen und beschleunigten den Zerfall in mehrere Reiche bzw. abhängige Gebiete. Im Laufe der Zeit wurde das Reich in drei rivalisierende Königreiche aufgespalten: Luang Prabang, Vientiane und Champasak.

Die meiste Zeit von 1893 bis 1954 war Laos Teil der französischen Kolonie Indochina. 1893 war die von Vietnam und Kambodscha ausgehende Eroberung Laos durch die französischen Kolonialtruppen abgeschlossen. Nach den Französisch-Siamesischen und Britisch-Französischen Verträgen wurden die östlich des Mekongs liegenden Gebiete im Jahre 1900 als „Protektorat Laos“ in die Indochinesiche Union eingegliedert. Für die Franzosen standen in Laos militärstrategische Aspekte im Vordergrund. Die besondere Lage des Landes im Herzen der indochinesischen Halbinsel hatte für das kleine, unterentwickelte Binnenland schwerwiegende Folgen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Laos für wenige Wochen unabhängig. Am 2. Oktober 1945 wurde die Unabhängigkeit des „Pathet Lao“ (Land Laos) ausgerufen. Laos wurde jedoch bereits 1946 wieder rekolonialisiert und anschließend in den ersten Indochinakrieg verwickelt, der 1954 mit einer Niederlage der Franzosen endete.

Von 1955 bis 1975 rangen die USA …

Von 1955 bis 1975 rangen die USA und kommunistische Kräfte um die Vorherrschaft in Indochina. Im zweiten Indochiakrieg (auch als „Vietnamkrieg“ bekannt) bombardierten die USA Laos mehr als Vietnam. Über Südlaos (im Gebiet des Ho-Chi-Minh-Pfades, der zu großen Teilen durch Laos führte) wurden 2.019.000 t und über Nordlaos 321.000 t Bomben abgeworfen, d.h. mehr als im zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen. Auf jeden Laoten kam demnach ca. eine Tonne Bomben. Noch heute führen diese Blindgänger jährlich zu Todesfällen und schwerwiegenden Verletzungen unter der Zivilbevölkerung, vor allem unter Kindern und Reisbauern. Nach dem Ende des zweiten Indochinakrieges übernahmen die kommunistisch und neutralistisch geprägten Kräfte des Pathet Lao durch eine unblutige Revolution im Jahre 1975 die Macht und proklamierten am 2. Dezember 1975 die Demokratische Volksrepublik Laos.

Auch während des sozialistischen Entwicklungsweges musste Laos sich nun mit den Interessen der großen Nachbarn Vietnam und China auseinandersetzen. Von 1975 bis 1990 fuhr die laotische Regierung dagegen einen pro-sowjetischen Kurs. Diese sich abwechselnden Einflüsse resultierten und resultieren vorrangig aus der bis heute symptomatischen finanziellen Abhängigkeit von außen. 1988, d.h. bereits ein Jahr vor dem Beginn des Zusammenbruchs des sogenannten sozialistischen Blocks der Warschauer-Pakt-Staaten in Osteuropa, leitete Laos eine Öffnungs- und Reformpolitik ein, verbunden mit stärkeren Bestrebungen der Demokratisierung der Gesellschaft und dem Ziel, die Unabhängigkeit schrittweise wirklich zu festigen, die Unterentwickelung zu überwinden sowie nach und nach den Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft zu realisieren. Seit 1997 ist Laos Mitglied der ASEAN.

Seither verzeichnet Laos regelmäßig jährliche Wachstumsraten zwischen 6 und 10 %, die in erster Linie aus einem starken Anstieg der Extraktion von Bodenschätzen, dem Export von elektrischer Energie und den Erlösen aus dem Tourismus, nicht aber dem verarbeitenden Sektor herrühren.

Über die Geschichte und Kultur dieses Landes ist bis heute in Deutschland wenig bekannt; dabei bietet es mit seiner wunderschönen Natur, Zeugnissen der buddhistischen Kunst und Architektur, in Verbindung mit einem der liebenswertesten und gastfreundlichsten Völker der Erde, gute Gründe, mehr über Land und Leute zu erfahren.

Soziale Situation

Laos verfügt über kein staatliches …

Laos verfügt über kein staatliches Sozialversicherungssystem. Aufgrund der traditionellen Beschäftigung in der Landwirtschaft bleibt die Arbeitslosigkeit nach außen hin verdeckt.

Die medizinische Versorgung in Laos ist nach wie vor unzureichend. Die Lebenserwartung liegt bei 54 Jahren für Männer und 56 Jahren für Frauen. Außerdem herrscht eine hohe Kindersterblichkeitsrate von 7 Prozent (2005).

Zu den wichtigsten Gesundheitsproblemen des Landes zählen Malaria, durch Parasiten verursachte Krankheiten, Durchfall und Atemwegserkrankungen.

Auf 5000 Einwohner kommt ein, meist schlecht ausgebildeter Arzt. Die Krankenhäuser und Gesundheitszentren in Laos sind unzureichend ausgestattet. Hinzu kommt, dass sich die meisten Bewohner Laos‘ sich einen Besuch oder Aufenthalt in einem Krankenhaus nicht leisten können.

Weiterhin problematisch ist auch das Fehlen moderner Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung, Trinkwasseraufbereitung und Abwasserentsorgung in den meisten Dörfern, insbesondere in den entlegenen Bergregionen.

Bildung

Zusammenfassung aus: Schneider, Andreas, Laos: Geschichte, Bildungswesen und Humankapitalentwicklung im 20. Jahrhundert. Untersuchungen zur personellen Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel der Reintegration laotischer Absolventen deutscher Bildungseinrichtungen. Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2000. Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Bd. 883 (ISBN 3-631-36381-8).

Laos spielte während der französischen …

Laos spielte während der französischen Besetzung nur eine periphere Rolle für die Kolonialisten. Hintergrund für die Eroberung waren in erster Linie militärstrategische Aspekte. Laos sollte als Pufferzone gegenüber dem britischen Einflussgebiet und in geringerem Maße gegenüber Siam dienen. Kurzfristig dominierten deshalb politische und militär-strategische Interessen, mittel- und langfristig ökonomische Interessen, vor allem der erhoffte handelspolitische Zugang zu den Südwestprovinzen Chinas. In diesem Zusammenhang ist noch einmal auf das relativ geringe wirtschaftliche Interesse an Laos zu verweisen. Im Rahmen dieses Gesamtkonzeptes schenkten die Franzosen dem Bildungsbereich in Laos nur wenig Aufmerksamkeit. Ihre kulturellen und erziehungspolitischen Implantate blieben auf die wenigen administrativen Zentren beschränkt. In diesem Zeitraum dominierte noch die traditionelle theravada-buddhistische Ausbildung und Erziehung, die in den Tiefebenen durch die Mönche in den lokalen Klöstern getragen wurde. Sie existierten in fast jedem Dorf der ethnischen Lao. Die ländlichen Gebiete in den Ebenen und die Siedlungsräume der vor allem in den Bergen und auf den Plateaus lebenden ethnischen Minderheiten blieben von diesem Bildungssystem weitgehend unberührt und die Analphabetenquote betrug dort fast 100 Prozent. Als Resultat des französisch-siamesischen Interaktionsprozesses um die Vorherrschaft über das Mekong-Tal, der die vietnamesisch-siamesischen Auseinandersetzungen ablöste, wurde das zentrale Siedlungsgebiet der ethnischen Lao geteilt und der Großteil der ethnischen Lao, der westlich des Mekongs lebte, unwiderruflich in das siamesische bzw. später thailändische Staatswesen zwangsintegriert.

Das französische Bildungswesen blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Privileg der aristokratisch geprägten Elite der ethnischen Lao. Die ersten im Ausland ausgebildeten laotischen Fachkräfte aus dieser Gruppe hatten in Vietnam, Kambodscha oder Frankreich studiert. Die laotischen Intellektuellen rekrutierten sich aus der Aristokratie und Beamtenschaft, die sich fast ausschließlich aus ethnischen Lao zusammensetzten. Dies wirkte sich später entscheidend auf die […] geschichtlichen Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg aus. Verglichen mit den anderen Teilen Französisch-Indochinas legten die Franzosen nur einen begrenzten Wert auf die Förderung und Herausbildung des laotischen Humankapitals und kompensierten das Fehlen indigener Fachkräfte mit vietnamesischen Arbeits- und Fachkräften, die in diesem Zeitraum in Laos auch im Bildungssektor dominierten. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren Laoten fast völlig von der inhaltlichen, planerischen und konzeptionellen Mitarbeit und Mitverantwortung ausgeschlossen.

Das galt u.a. für die Erarbeitung der Curricula …

Das galt u.a. für die Erarbeitung der Curricula bis hin zum Schulmanagement. Trotz der Einbeziehung in den ersten – den französischen – Indochinakrieg wurden in den Jahren 1953 und 1954 mehr Schulen eröffnet, als in den Jahren der Kolonialherrschaft bis 1945. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde einem breiteren Kreis von Kindern ein Schulbesuch möglich. Allerdings blieben die bildungspolitischen Aktivitäten bis 1954 noch auf die urbanen Kerngebiete beschränkt. Höhere Bildung blieb der Mittel- und Oberschicht vorbehalten. Dennoch wurden in dieser Zeit die ersten, wenn auch bescheidenen Grundlagen für den Ausbau des modernen laotischen Bildungswesens gelegt. Erstmalig konnte im Rahmen des modernen Schulwesens die Mittelschule und später auch das Abitur in Laos absolviert werden. In den sechzig Jahren von 1893 bis 1953 absolvierten insgesamt nur sieben Laoten eine Universitätsausbildung. In diesem Zeitraum schlossen außerdem insgesamt nur 118 Personen die Mittelschule und 32 das Abitur ab. Eine Hochschulausbildung war in den letzten zehn bzw. zwanzig Jahren vor 1954 möglich. Diese Fakten belegen noch einmal das geringe Interesse der Franzosen an Laos im Allgemeinen und dem laotischen Bildungswesen im Besonderen.

Das höher qualifizierte Humankapital, welches das moderne Bildungssystem durchlaufen hatte, beschränkte sich demnach bis 1954 auf einen Kreis von weniger als 200 Personen. Dennoch darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden, dass ohne die bildungspolitischen Aktivitäten der Franzosen, die damalige Situation möglicherweise noch wesentlich schlechter gewesen wäre und eine Modernisierung nicht stattgefunden hätte. Was sich in diesem Zeitraum ohne den französischen Einfluss entwickelt hätte, bleibt offen. Bei aller Kritik muss anerkannt werden, dass zumindest die wesentlichen Voraussetzungen für die Herausbildung des einheimischen Humankapitals geschaffen wurden, die ohne eine weiterführende Ausbildung in Vietnam und Frankreich nie in dem, wenn auch bescheidenen Maße erfolgen hätte können. […]

Nach dem Ende der französischen Vorherrschaft im Jahre 1954 erfolgte durch die nachfolgende Spaltung des Landes eine unterschiedliche Entwicklung im Bildungswesen. Durch den durch das nationale Erwachen nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgerufenen Laotisierungsprozess erhielt die Ausbildung von lokalem Know-how einen hohen Stellenwert. Der Großteil des hochqualifizierten Fachkraftpotentials konzentrierte sich auf die Vientianer Zone und war aktiv in dieser oder jener Form in den königlich-laotischen Verwaltungsapparat integriert. Eine kleinere Gruppe einheimischer Fachkräfte arbeitete in der Administration und Führung der Neo Lao Haksat in der Befreiten Zone. Neben den Facharbeitern und Technikern setzten sich diese einheimischen Fachkräfte aus Lehrern, Verwaltungsangestellten, Führungskräften der Armee und anderen Intellektuellen zusammen. Diese Elite entstand jedoch nicht neu, sondern rekrutierte sich aus Teilen der bis zum ersten Indochinakrieg bereits existierenden Gruppe. Neue Gruppen sollten sich erst langsam und schrittweise herausbilden. In der Befreiten Zone wurden sie in Vietnam oder durch vietnamesische Instruktoren bzw. in geringerer Anzahl in den sozialistischen Ländern des Ostblocks, vorerst und bis in die sechziger Jahre vor allem in Vietnam und der Sowjetunion, ausgebildet. Das Humankapital der königlich-laotischen Administration wurde nach 1955 durch Absolventen einer weiterführenden Ausbildung in Frankreich, den USA und Kanada personell verstärkt. In den Jahren von 1955 bis 1973 wurde die Ausbildung in der Sekundarstufe und den Berufsschulen durch die USA […] gefördert.

Infolge der Machtübernahme der Laotischen … 

Infolge der Machtübernahme der Laotischen Revolutionären Volkspartei im Jahre 1975 und der Absichtserklärung, einen sozialistischen Entwicklungsweg einzuschlagen, verließen viele Intellektuelle, Teile der Führungselite und sonstige höher qualifizierte Fachkräfte der ehemaligen Vientianer königlich-laotischen Administration das Land. Ihnen folgten die bis 1975 in Laos im höheren Bildungswesen arbeitenden Ausländer (vor allem Franzosen), womit sich, um einen Kollaps des Bildungssektors zu verhindern, die Notwendigkeit der Kompensierung der Personallücken erheblich verschärfte. Es galt, die fehlenden Personalressourcen möglichst kurzfristig zu ersetzen, was ohne ausländische Hilfe und Unterstützung nicht möglich war. Eine Ausbildung im Ausland wurde in den ersten Jahren der Volksdemokratie nach 1975 vor allem in der UdSSR, in Vietnam, der DDR, Polen, Ungarn, Bulgarien, der Tschechoslowakei, der Mongolei und Kuba möglich.

Von 1975 bis 1985 begann die laotische Regierung mit der planmäßigen Entwicklung des Bildungswesens auf gesamtnationaler Ebene. […] 1980 wurde nach offiziellen Angaben das Analphabetentum beseitigt. Herrschte von 1975 bis 1985 ein absoluter Fachkräftemangel, so führte der quantitativ enorm ausgebaute Sektor der Berufs- und Hochschulausbildung sowie die große Anzahl der im Ausland ausgebildeten Fachkräfte Mitte der 80er Jahre zu einer partiellen Sättigung des Arbeitsmarktes. Die Aufnahmefähigkeit einzelner Berufsgruppen war erschöpft. Deshalb wurde die Ausbildungskapazität im Inland temporär vorsichtig eingefroren. Der neue Wirtschafts- und Reformkurs orientierte nicht mehr so stark auf den Ausbau der industriellen Basis. Eine weitere Stufe wurde dann infolge der globalen, weltpolitischen Veränderungen mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten in Ost- und Südosteuropa eingeleitet. Mit diesem Einschnitt veränderte sich auch die weitere Wirtschaftsentwicklung. Die Privatisierung und Schließung unrentabler Staatsunternehmen führte zu einem sprunghaften Ansteigen einer verdeckten Arbeitslosigkeit, die sich zwangsläufig auch auf die Ausbildung auswirken musste. Deshalb hat sich beispielsweise die Anzahl der aufgenommenen Auszubildenden und Studenten 1994/95 im Vergleich zu 1991/92 um 50 Prozent reduziert.

Die sozialistischen Länder dominierten bis 1990 als äußere Geber. Im Bildungsbereich erhielt Laos vor allem von der Sowjetunion, Vietnam und der DDR umfangreiche Hilfe, die sowohl die Entsendung von Experten und Beratern als auch die Aufnahme von laotischen Auszubildenden, Studenten, Promovenden und Fachärzten zur Aus- und Weiterbildung umfasste und damit die Humankapitalentwicklung entscheidend beeinflusste. Nach 1990 wurde der Ausfall der Hilfe der sozialistischen Länder relativ unproblematisch durch neue bilaterale und vor allem durch multilaterale Geber, wie die Weltbank und die ADB [Asiatische Entwicklungsbank], kompensiert. Die Begriffe Sozialismus und Kommunismus wurden aus dem öffentlichen Sprachgebrauch und der Verfassung gestrichen und pragmatisch durch den marktwirtschaftlich orientierten Kurs und neues, von den neuen Gebern erwartetes Vokabular ersetzt. Für die erfolgreiche Umsetzung des Transformationsprozesses von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft stellen die im Ausland ausgebildeten laotischen Fachkräfte eine wichtige personelle Basis dar. Diese einheimischen Fachkräfte, unter ihnen auch laotische Absolventen deutscher Bildungseinrichtungen, könnten eine nachhaltige und zumindest relativ eigenbestimmte, den spezifischen Wünschen der laotischen Seite entsprechende Entwicklung wesentlich bereichern und umsetzen helfen. Ohne ihre Einbeziehung und Integration dürfte die gesellschaftspolitische Gesamtkonzeption des laotischen Weges aufgrund der weitgehenden Abhängigkeit von außen kaum zu garantieren sein.

Wirtschaft

Laos gehört zu den am wenigsten entwickelten … 

Laos gehört zu den am wenigsten entwickelten und ärmsten Ländern der Welt. Die neue marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaftspolitik der Volksrepublik hat vornehmlich eine Liberalisierung des bestehenden Systems zum Ziel.

Mit einem Anstieg des BIP (jährliche Wachstumsrate von fast 8%, außer während der Asienkrise) und einem Rückgang der Inflationsrate wurden erste Erfolge erzielt. Laos ist ein Binnenstaat mit zahlreichen Bodenschätzen. Viele davon wurden wahrscheinlich noch gar nicht entdeckt oder werden noch nicht ausgebeutet. In den verbleibenden Primärwäldern findet man tropische Edelhölzer. Das Potential zur Erzeugung hydroelektrischer Energie ist gewaltig: Allein für den Mekong auf laotischem Gebiet existieren Pläne für mehr als zehn Staudämme. In den Tälern des Mekong und auf dem Bolavenplateau im Süden des Landes befinden sich die wichtigsten Anbaugebiete mit fruchtbarem Ackerland. Der Mekong als artenreichster Strom der Erde ist eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung. Mehr als 80 Prozent der Laotinnen und Laoten leben von der Land- und Forstwirtschaft, deren Entwicklung Ziel der Regierungspolitik ist. Ein Großteil der Bevölkerung ist noch in der Natural- und Subsistenzwirtschaft eingebunden. Die Industrie des Landes besteht überwiegend aus kleineren Fabriken zur Produktion von Konsumgütern für den nationalen Markt. Über die Hälfte des Staatshaushalts von Laos wird durch internationale Entwicklungsgelder gedeckt.

Das Rückgrat der laotischen Wirtschaft ist die Landwirtschaft. Das bedeutendste Agrarprodukt ist Reis, der den größten Teil der Ernte ausmacht, aber nicht immer zur Eigenversorgung der Bevölkerung ausreicht. Angebaut werden Kartoffeln, Gemüse, Mais, Kaffee, Rohrzucker, Tabak, Baumwolle, Tee und Erdnüsse. In den letzten Jahren nimmt der großflächige Anbau von „Cashcrops“ (zum Verkauf bestimmte Ernteprodukte) wie Mais, Zuckerrohr und Kautschuk (von Gummibäumen) durch ausländische Investoren zu.

Trotz offiziellen Verbots wird in den Bergregionen weiterhin Schlafmohn zur Gewinnung von Opium angebaut. Laos kam dem durch die internationale Gebergemeinschaft auferlegten Ziel, bis zum Jahre 2006 opiumfrei zu sein, sehr nahe (Rückgang um 91% im Verhältnis zum Referenzjahr 1998 mit dem Anbau von 70 bis 160 Tonnen auf einer Fläche von 26.800 Hektar). In den letzten Jahren ist wieder ein langsamer Anstieg des Schlafmohnanbaus zu verzeichnen, so dass das Ziel, 2015 opiumfrei zu sein, verfehlt wurde.

Von wirtschaftlicher Bedeutung …

Von wirtschaftlicher Bedeutung ist weiterhin auch die Viehzucht. Sie umfasst Schweine, Wasserbüffel und Rinder sowie Geflügel. Die Forstwirtschaft spielt ebenso nach wie vor eine wichtige Rolle für die Wirtschaft des Landes. Offiziell dürfen nur bearbeitete Holzprodukte aus genehmigten Gebieten exportiert werden, jedoch verlassen aufgrund der hohen Nachfrage in den Nachbarländern China, Vietnam und Thailand wie auch in den Industriestaaten große Mengen von Tropenhölzern illegal und unverarbeitet das Land.

Der Abbau von Bodenschätzen hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen und stellt neben den Stromexporten und dem Tourismus inzwischen die größte Einnahmequelle von Laos dar.

Obgleich in den letzten Jahren eine Zunahme des produzierenden Gewerbes in Laos zu konstatieren ist, ist dieser Wirtschaftssektor im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern zurückgeblieben. Bislang scheint Laos für ausländische Investoren nicht besonders attraktiv. Dieses Defizit soll durch die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen und speziellen Anreizen für internationale Investoren ausgeglichen werden.

Die Währung von Laos der Kip (ISO-Code LAK) erwies sich in den letzten Jahren als sehr stabil gegenüber dem Euro und dem US-Dollar. Die Handelsbilanz des Landes ist negativ, so standen im Jahr 2010 Einfuhren im Wert von 1,95 Milliarden US-$ Ausfuhren von 1,50 Milliarden US$ gegenüber. Hauptexportprodukte sind Holz, Kaffee, Elektrizität nach Thailand sowie Bodenschätze wie Zinn, Kupfer, Gold und Kohle. Laos importiert überwiegend Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge sowie Treibstoffe und Konsumgüter.

Der Export sowie der Import von Gütern wie auch die Verteilung von Gütern und Produkten in Laos werden durch die großen Defizite der laotischen Verkehrsinfrastruktur behindert.

Laos ist inzwischen über eine 3,5 Kilometer lange Eisenbahnstrecke mit Thailand verbunden; diese hat aber bislang nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung und wird vor allem von Touristinnen und Touristen sowie Geschäfspersonen verwendet. Planungen einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bangkok (Thailand) nach Kunming (Provinz Yunnan, Südchina) sehen eine Querung von Nordlaos, von Vientiane über Luang Prabang nach Boten, vor. Dieses Projekt wurde aufgrund der Wirtschaftskrise 2008 zurückgestellt. Derweil ist es umstritten, ob diese Hochgeschwindigkeitstrasse für Laos als Transitland von Vorteil wäre. Das laotische Straßennetz mit einer Länge von über 40.000 km hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt, jedoch ist mindestens die Hälfte davon nicht asphaltiert. Die Eröffnung von vier Straßenbrücken über den Mekong in den letzten zehn Jahren hat die Verbindung zu Thailand deutlich verbessert; weitere Querungen sind in Planung. Der Flugverkehr hat auch in Laos deutlich an Bedeutung gewonnen. Für die Bevölkerung sind jedoch der Mekong und seine Nebenflüsse nach wie vor die wichtigsten Verkehrswege des Landes.

Währung: Kip (LAK)

Bruttoinlandsprodukt nach Wirtschaftssektoren (in Anteilen, Schätzung für 2010)
Land- und Forstwirtschaft: 29,8%
Produzierendes Gewerbe: 31,7%
Dienstleistungen: 38,5%
Wichtigste Handelspartner: Thailand, China, Vietnam, Japan und Singapur

Kultur

Die laotische Kultur ist eng mit der Religion …

Die laotische Kultur ist eng mit der Religion verknüpft. Ähnlich wie seine Nachbarn ist Laos stark durch die indische Kunst und den Buddhismus geprägt. Die buddhistischen Tempel bildeten früher in jedem Dorf das geistige Zentrum. Bäuerliches Leben war bestimmt von der Religion und richtete sich nach dem buddhistischen Kalender.

Allen voran Luang Prabang und Vientiane weisen eine immense Dichte an traditioneller buddhistischer Kunst und Architektur auf. Der Königspalast in Luang Prabang und der That-Luang-Stupa in Vientiane sind die berühmtesten Bauwerke in Laos. Die berühmte „Emerald-Buddha-Statue“ steht heute nicht mehr in Laos, sondern in Bangkok.
Die Bildhauerei sowie die Holzschnitzkunst sind eng mit der thailändischen Kunst verwandt.

In der Literatur konzentriert man sich vorwiegend auf die Übersetzung von religiösen Schriften und eine laotische Variante des indischen Ramayana-Epos.
Die laotischen Volksdichtungen verfasste man vorrangig zum Rezitieren. So werden Gedichte, Legenden, Lieder und Märchen bis in die heutige Zeit mündlich weitergetragen.

Der Gesang der Lao ist aufgrund der melodischen Tonsprache eng mit der laotischen Sprache verbunden. Sehr beliebt ist das so genannte „Mohlam“, eine improvisierte Form des Wettsingens zwischen einem Mann und einer Frau.

Eines der bekanntesten laotischen Instrumente ist die Mundorgel (Khene). Sie besteht aus dünnen Bambusstreifen und wird als Soloinstrument oder auch zur Begleitung von Gesängen und Tänzen eingesetzt.

Religion

Die überwiegende Mehrheit …

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Theravada-Buddhismus. Zu den religiösen Minderheiten zählen Animismus, Ahnenglaube, Schamanismus und verschiedene indigene Stammesreligionen. Kleine Minderheiten bekennen sich zum Christentum oder zum Islam.

Der Theravada-Buddhismus ist nicht nur die am weitesten verbreitete Religion in Laos, sondern auch die den Alltag prägende Lebensphilosophie. In ihn sind Formen des Animismus und vor allem des weit verbreiteten Geisterglaubens eingegangen. Der Buddhismus bestimmt die Kultur nun aber in allen Aspekten.

Auf dem Lande ist es ähnlich wie in Thailand, wo es heißt: Thai sein heißt in erster Linie Buddhist sein. In den Städten zeigt sich dieses Selbstverständnis der Laoten bei weitem nicht mehr so; hier wirkt sich die Tatsache, dass Laos seit 1975 einen sogenannten sozialistischen Entwicklungsweg eingeschlagen hat und somit der ohnehin sehr individuell ausgeprägte Theravada-Buddhismus offiziell an Bedeutung verloren hat, besonders aus. Dies ist schon in der Begrüßungsform ersichtlich, denn in Laos ist der „Wai“ größtenteils nur von bzw. gegenüber Frauen üblich; sonst begrüßt man sich per Handschlag. Dabei ist zu bemerken, dass dieser – in Teilbereichen des gesellschaftlichen und sozialen Lebens zu verzeichnende – nachlassende Einfluss des Buddhismus im Allgemeinen nicht gewaltsam erzwungen worden ist. Es ist durchaus üblich, dass die Mitglieder der Laotischen Revolutionären Volkspartei an allen wichtigen religiösen Feiertagen in die Pagoden der buddhistischen Klöster gehen, denn dies ist Teil ihres Lebens und bestimmt viele Abläufe des Alltages.

Es besteht eine bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen buddhistischer Lehre und sozialen Werten. Der Buddhismus akzeptiert die hinduistische Lehre von der Reinkarnation als unaufhörliche Seelenwanderung von allen Lebensformen, bestimmt durch das Gesetz des Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung, interpretiert im moralischen Sinn. Gutes erzeuge Gutes, Schlechtes erzeuge Schlechtes. Jede Handlung eines Lebewesens lasse ihm Lohn oder Schuld gemäß diesem Gesetz zu teil werden. Die Gesamtsumme des Karma (der „Tatvergeltung“) bestimme Stellung oder Status eines Wesens im Verhältnis zu anderen Wesen. Während das Wesen von einem Leben in ein anderes Leben wechsele, gemäß dem Kreislauf der Wiedergeburten, nehme es eine höhere oder niedrigere Form des Daseins in Übereinstimmung mit den erworbenen Verdiensten an. Die Tatvergeltung sei für die entsprechende Position im nächsten Leben bestimmend. Das letztendliche Ziel des Buddhismus ist theoretisch das Erreichen des Nirwana (des Nichts), da in diesem Zustand der endlose Kreis des Daseins, in welchem das Leid charakteristisch ist, ende.

Das Leid des Menschen …

Das Leid des Menschen sei das Ergebnis von Ignoranz und Begierde; um das Leiden zu beenden, müsse Ignoranz aufgehoben werden und die Begierde durch den edlen achtfachen Pfad des Verhaltens kontrolliert werden: rechte Gesinnung, rechte Achtsamkeit, rechtes Sprechen, rechtes Tun, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechtes Streben und Trachten, rechte Konzentration. Man erwerbe Verdienste durch Befolgen dieser Richtlinien oder Unterstützung eines buddhistischen Mönches in dessen Bemühungen. Nur ein ordinierter Mönch, ein Mitglied des Sangha (dem buddhistischen Mönchsorden) werde diesen idealen Weg einschlagen können, um durch völlige Entsagung und rechte Lebensführung das Nirwana zu erreichen. Verdienste können auch von Laien erworben werden; deshalb soll jeder Mensch großzügig und tolerant auftreten. Von Europäern oft als Gleichgültigkeit bezeichnete Verhaltensweisen kennzeichnen eigentlich nur die individuelle Ausprägung dieser Lebensart, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Das Schaffen von Verdiensten wird als eine rein persönliche Verantwortung gesehen; es könne nur von einem Individuum geleistet werden; es könne jedoch auch durch behilfliche Gruppenanstrengung umgesetzt werden. Jede Handlung habe eine moralische Konsequenz; ein gewisses Maß an Verdienst oder Schuld sei daran gebunden und werde, wenn das alte Leben endet, der neuen Beschaffenheit eines wiedergeborenen Wesens zugeteilt. Die Schaffung von Verdiensten spiegelt sich allerdings weniger im Arbeitsalltag als mehr im persönlichen, familiären Bereich wider.

Magie & Geister

Der Theravada-Buddhismus …

Der Theravada-Buddhismus zeichnet sich durch seine große Toleranz und den Synkretismus mit den vorbuddhistischen Glaubensvorstellungen, wie dem Geisterglauben, Animismus und Schamanismus, aus und konnte sich so dauerhaft behaupten.

Die Laoten sind sehr geistergläubig und verehren sowie fürchten verschiedene Naturgeister. Ein Chauffeur, der ein wohlriechendes Blumengewinde an den Rückspiegel hängt, tut dies nicht, um angenehmen Duft im Auto zu verbreiten; er bittet vielmehr die Geister und Mächte des Fahrzeugs um Geleit und Beistand. Vor Baubeginn eines Hauses wird der Eigentümer durch Priester den geeigneten Standort für ein Geisterhäuschen ausmachen lassen und durch Zeremonien die Geister bitten, das Häuschen als Entschädigung für die Unruhe zu akzeptieren. Vor einer Reise werden Opfergaben (wie z. B. Essen und Trinken) beim Geisterhäuschen (Ho-Phi) abgelegt und um Schutz gebeten. Die Eröffnung eines Geschäftes, eines Büros oder eines Projekts ohne glückverheißende Zeremonie zur vorbestimmten Zeit gilt als unvollständig und das Vorhaben liefe nach der Glaubensvorstellung Gefahr, ein schnelles Opfer der anarchischen Geister und Mächte zu werden.

In den ländlichen Gebieten hat der Hausgeist einen besonderen Platz; auf einem Regal im Haus werden ihm Blumen und etwas zu trinken dargebracht. Als Hausgeist wird zumeist ein Teil der Familie angesehen: ein verstorbener Ahn, der über das Wohlergehen der Familie wacht. Die Geister des Grund und Bodens sollen in für sie konstruierten Geisterhäuschen oder an Straßenseiten leben, wo schwere Unfälle passierten.
Neben den Familien- und Landgeistern gibt es andere mit besonderen Rollen: die Geister des Wassers, der Bäume, der Winde und des Reises. Jeder dieser Geister hat spezifische Kräfte und Gewalt über seine Umgebung und kann nur in dieser Umgebung wirken. Eine Reihe von Mitgliedern der Geisteswelt ist jedoch nicht so berechenbar, sondern wesentlich mobiler und gefährlicher.

Die Menschen gehen mit den launenhaften …

Die Menschen gehen mit den launenhaften Kräften der Geisteswelt in gleicher Weise um, wie mit der lebenden Welt: Aufmerksamkeit und Neid zu erregen, wird vermieden – ein Grund warum Neugeborene nicht als schön gepriesen werden – damit man nicht aus der Menge hervorsticht. Sollte man sich trotzdem in den Klauen der Geister fühlen, so verspricht man ihnen vieles, um aus der Situation herauszukommen. Die Geister gelten – trotz ihrer Launen – für Bestechung als ebenso empfänglich wie die Menschen. Glaubt man, die Macht mit Hilfe eines Geisterdoktors identifiziert zu haben, versucht man, sie zum Vorteil des Betroffenen mit Gaben oder dem Versprechen von weiteren Opfern zu beschwichtigen.

In verschiedenen Bräuchen verschwimmen Geisterglauben und Buddhismus; so ist es völlig selbstverständlich, dass bei einer Hauseinweihung und der Befriedung des Hausgeistes buddhistische Mönche eingeladen werden. Werden Probleme mit den Geistern im Haus oder der Umgebung gesehen, kann man auch eine Geisterbeschwörung organisieren, wobei zumeist ältere Frauen – Geisterbeschwörerinnen – in einer längeren Prozedur den Geist zu vertreiben oder zu befrieden versuchen.

Jedes wichtige Ereignis im Leben eines Laoten (Geburt, Hochzeit, Antritt oder Rückkehr von einer größeren Reise, eine Hauseinweihung, Genesung von einer Krankheit etc.) wird durch eine „Basi“-Zeremonie begangen. Ziel dieser Basi ist das Festhalten und Animieren der im Körper wohnenden 32 Lebensgeister, um so Lebenskraft und Glück an die Person zu binden. Dies geschieht durch das Umbinden der Handgelenke mit weißen Baumwollfäden, die man drei Tage tragen soll, damit die guten Lebensgeister nicht wieder entweichen und stattdessen festgehalten werden. Jeder länger in Laos lebende bzw. arbeitende Ausländer wird in der Regel in den Genuss einer Basi kommen, die für ihn allen voran bei Arbeitsantritt und Einsatzbeendigung durchgeführt werden könnte. In der Umgangssprache wird Basi auch mit „su khuan“ bezeichnet; „khuan“ bedeutet „Lebensgeist“ und „su“ „hereinbringen“. Das Wichtigste sei also, alle 32 khuan in sich zu tragen; dann könne nichts schiefgehen.

Zahlen & Fakten

Wichtige Daten zu Laos

Offizieller Staatsname
Demokratische Volksrepublik Laos

Staatsfläche
236.800 km²

Bevölkerung
ca. 6.769.727 (2013)

Nord-Süd-Ausdehnung
ca. 1700 km

größte Ost-West-Ausdehnung
ca. 400 km kleinste

Ost-West-Ausdehnung
ca. 140 km

geografische Koordinaten
100 – 108 ° östliche Länge
14 – 22 ° nördliche Breite

höchster Berg
Phu Bia (2.850 m)

größte Flüsse
Mekong (Mee Nam Kong) (fast 4.500 km, davon 1.898 km in Laos)
Nam Ou 448 km
Nam Ngum 354 km

Klima
tropisches Monsumklima

Hauptstadt
Vientiane – offiziell rund 350.000 Einwohner, Ballungsraum 620.000 Menschen, Metropolregion 760.000 Menschen (2015)

größte Städte
Pakxé – 119.848 Einwohner (2010)
Savannakhet – 79.908 Einwohner
Luang Prabang – 53.792 Einwohner

Währung
Kip, ISO-4217-Code: LAK (1€ = ca. 8.500 Kip, Stand 18.01.2017)

Reisen & Tourismus

Laos ist eine Reise wert …

Laos ist eine Reise wert und allen, die sich das Land der eine Millionen Elefanten – so wurde Laos früher genannt – erkunden, werden dies sicher nicht bereuen.

Beeindruckendes Land, wechselvolle und noch heute nachwirkende Geschichte, nachhaltiger Tourismus, Geduld nötig, ein einmaliges Erlebnis

Das einzige Binnenland Südostasiens beeindruckt durch eine wundervolle, vielgestaltige, naturnahe Landschaft, eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und eine 3000 Jahre alte Geschichte und Kultur. Die stabile politische Situation und seine freundlichen, friedliebenden und zurückhaltend-höflichen Menschen machen Laos zu einem ganz außergewöhnlichen Reiseziel.

Laos zählt, trotz der vorsichtigen wirtschaftlichen Öffnung seit den 1990er-Jahren, heute noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Folgen des Zweiten Indochina-Kriegs, besser bekannt als Vietnamkrieg, und der sich anschließenden politischen und wirtschaftlichen Isolation als sozialistischer Staat hinter dem ‚eisernen Bambusvorhang‘ hat das Land bis heute noch nicht vollständig überwunden. Jedoch hat sich das überwiegend buddhistisch geprägte Laos in den letzten Jahren zu einem Reisetipp entwickelt. Dabei sind an vielen Orten in Laos traditionelle Lebensweisen trotz der einziehenden Moderne noch erlebbar.

Die staatliche Tourismusadministration wie auch die privaten Reiseunternehmer sind sich darüber einig, dass die weitere touristische Entwicklung nur im harmonischen Einklang mit den langfristigen Interessen des Landes, d.h. unter Abwägung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren sowie unter Wahrung der Interessen der ethnischen Gruppen, vorangetrieben werden darf. Auf diesem Weg hat Laos in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, enorme Fortschritte in qualitativer Hinsicht gemacht und interessante neue Angebote für internationale Touristen geschaffen.

Wenn Sie unvoreingenommen und offen in dieses Land reisen und der Bevölkerung mit dem nötigen Respekt, mit Ruhe und Geduld gegenübertreten, werden Sie neben unvergesslichen Erlebnissen ansteckende Gelassenheit, lebensbegleitende Erkenntnisse und Kraft für den vielleicht hektischen Alltag zu Hause mitnehmen.

Reisezeit, Reisegründe, Reiseroute, Reisekosten …

Die klimatisch günstigste Reisezeit für Laos ist die Trockenzeit zwischen Oktober und April. Zu dieser Zeit sind die Temperaturen angenehm, wobei es im Norden in den Bergen um den Jahreswechsel empfindlich kalt sein kann. In den Bergen ist sogar Frost möglich.

Die meisten Touristen, die Laos für sich auswählen, nennen die folgenden Reisegründe: Natur, Tempel und Monumente, Kultur, ethnische Minderheiten, Essen, Einkaufen, Lebensstil wie Ruhe und Gelassenheit.

Viele Laos-Besucher kombinieren ihren Aufenthalt mit einem Besuch in einem der Nachbarländer, zumeist Thailand, Kambodscha oder Vietnam. Dies ist zumeist dem begrenzten Zeitrahmen der meisten Touristen geschuldet, die in kurzer Zeit möglichst viele Länder und tourisitische Höhepunkte abarbeiten wollen. Als Binnenland ohne nennenswerten Badetourismus ist Laos bislang vom Massentourismus verschont geblieben; es gibt für internationale Touristen bislang erst wenige Hotelanlagen.

Für eine 14-tägige Reise mit einem europäischen Reiseveranstalter müssen Sie inklusive Flug mit mindestens 2.000 € rechnen. Wer seine Reise individuell zusammenstellt und organisiert, auf Flüge innerhalb von Laos verzichtet und mittlere lokale Hotels und Restaurants besucht, kann vor Ort mit 20 € am Tag sehr gut über die Runden kommen, vorausgesetzt, die entsprechende Zeit ist vorhanden. Laotische Reiseveranstalter helfen gerne dabei, Touren und Aktivitäten vor Ort zu organisieren. Inzwischen existieren gute Angebote mit vielen Varianten an landestypischen Programmen sowie Ausflügen zu touristischen Attraktionen.

Für Touristen Wichtiges über Touristikbranche, Mentalität und Umgang

Die Touristikbranche in Laos hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Niveau, Ausstattungsgrad, hygienische Bedingungen und Service haben sich deutlich verbessert. Man wird stets bemüht sein, Ihren Wünschen so gut wie möglich zu entsprechen und auch Sonderwünsche zu erfüllen. Allerdings fehlt es teilweise noch an Professionalität und Wissen im Tourismusbetrieb, was jedoch nicht jeder Besucher als Nachteil empfindet und die Reise zu einem einmaligen Erlebnis machen kann. Hygiene- und Kosmetikartikel, Fotomaterialien und Waren des täglichen Bedarfs können in Laos günstig erworben werden. Hotels stehen in den Touristenorten in allen Preisklassen zur Verfügung. In der Hauptreisezeit (Dezember und Januar) sowie um das laotische Neujahrsfest im März/April reichen die Kapazitäten in der Hauptstadt Vientiane und der alten Königsstadt Luang Prabang allerdings nicht immer aus.

Insgesamt gilt Laos als angenehmes und ruhiges Reiseland. Die meisten Laoten sind sehr freundlich und tolerant gegenüber Ausländern. Touristen sind in Laos von staatlicher Seite und von den Menschen willkommen. Einige Reisende aus Industrieländern benötigen zu Beginn der Reise oft ein wenig Zeit und Geduld, um mit der ruhigen und relaxten Art der Laoten klar zu kommen. Am Ende der Reise möchten jedoch dann Viele den entspannten und geruhsamen Lebensstil in Laos nicht mehr missen. Wer der Meinung ist, Laos in ein paar Tagen bereisen und Land und Leute entdecken zu können, dem sei angesichts der Zeit, die man benötigt, um wirklich in das Land einzutauchen, empfohlen, woanders hinzufahren.

Als Gast sollte man sich im Vorfeld der Reise ausgiebig über die Sitten und Bräuche des Landes informieren. Dazu zählt im Besonderen der respektvolle Umgang mit den Menschen und deren Kultur. Die wichtigsten Verhaltensregeln für Touristen in Laos finden sie hier. Wenn Sie sich rücksichtsvoll verhalten, werden Sie keine Schwierigkeiten haben und in guten Kontakt zu der freundlichen Bevölkerung kommen.

Visum, Imfungen, …

Visum, Imfungen, Gesundheitsversorgung, Zeitverschiebung, Ein- und Ausfuhrbestimmungen, Geld, Mobilfunknetz, Internetcafés und Sprache

Touristenvisa für 30 Tage erhalten Sie direkt an der laotischen Grenze an internationalen Grenzübergängen.
Ebenfalls besteht die Möglichkeit, ein Visum bei der Botschaft der Volksrepublik (VR) Laos zu beantragen.

 

Botschaft der VR Laos
Bismarckallee 2a | 14193 Berlin
Tel.: +49 30 89060647
Fax: +49 30 89060648

 

Laos fordert bei der Einreise von Touristen eine Impfung gegen Gelbfieber. Das Auswärtige Amt empfiehlt bei Reisen nach Laos außerdem die folgenden Vorsorgeimpfungen: Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Typhus, Tollwut sowie Japanische Encephalitis. In weiten Teilen des Landes besteht Malariagefahr und in Vientiane sind in den letzten Jahren viele Fälle von Dengue-Fieber aufgetreten. Im eigenen Interesse sollten Sie sich vor Ihrer Reise mit Ihrem Hausarzt oder einem Institut für Tropenmedizin (an vielen Universitätskliniken und weiteren großen Kliniken) über notwendige Impfungen bzw. Vorbeugemaßnahmen verständigen.

Internationale Ärzte gibt es nur in Vientiane, Krankenhäuser mit internationalem Standard in Thailand. Öffentliche Krankenhäuser in Laos sind nicht zu empfehlen und sollten nur im absoluten Notfall aufgesucht werden. In Vientiane und Pakxé sind in letzter Zeit Privatkliniken entstanden, über deren dauerhafte Qualität wir Ihnen noch keine verlässlichen Informationen geben können. Eine Auslandskrankenversicherung ist in allen Fällen angeraten.

Der Zeitunterschied zur Mitteleuropäischen Zeit beträgt sechs Stunden, während der Sommerzeit fünf Stunden.

Die Zollbestimmungen entsprechen weitgehend den internationalen Bestimmungen, z.B. bei Mengenbeschränkungen für Tabak, Alkohol und Medikamente. Einheimische Währung darf nicht ein- oder ausgeführt werden. Ausländische Währung braucht erst bei mehr als 5.000 US-Dollar pro Person deklariert werden. Beachten Sie auch die Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens, welche die Ein- und Ausfuhr von geschützten Tieren und Tierprodukten verbieten!

Kreditkarten werden in Vientiane und den touristischen Zentren vielfach akzeptiert, am besten Visa- und Master-Card. Reiseschecks werden in Banken angenommen. Bei Reisen außerhalb der Touristenzentren empfiehlt es sich, ausreichend Bargeld (laotische Kip, thailändische Baht, Euro oder US-Dollar) mitzunehmen.

Geldautomaten („ATMs“ oder„Money Mashines“) existieren in allen Provinzhauptstädten von Laos, jedoch können viele Automaten per Abhebung nur einen Betrag von 1.000.000 LAK (Kip) ausgeben, was einem Gegenwert von ca. 100 Euro entspricht.

Das Mobiltelefonnetz ist in weiten Teilen von Laos ausgebaut und funktioniert stabil. Die Internetverbindungen haben sich ebenfalls in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert. In den Städten und den Touristenorten sprossen die Internetkaffees wie Pilze aus dem Boden.

Die häufigste Verständigungssprache für internationale Touristen ist Englisch. Französisch hingegen wird immer weniger gesprochen. Einige Laoten haben in der DDR eine Ausbildung erhalten oder haben dort studiert und können deswegen sehr gut Deutsch. Auf Flugplätzen, in Hotels, Touristenbüros u.ä. kann man sich in Englisch verständigen. Auch Visaanträge, Zollerklärungen und ähnliches sind meist in laotischer und englischer Sprache. Ab der Touristenrouten ist die Kommunikation ohne Touristenführer kaum möglich. Wer als Ausländer einige Redewendungen auf Laotisch parat hat, öffnet das Herz der Laoten und somit manche Tür.

 

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Laos
Sokpalouang 26, PO Box 314
Vientiane, Laos P.D.R.
Tel.: +856 21 312110
Fax: +856 21 351152

Deutsche und laotische Reiseveranstalter

Die Deutsch-Laotische Gesellschaft erreichen viele Anfragen zu Reisen nach Laos. Wir bitten um Verständnis, dass wir diese nicht immer individuell beantworten können. Wir bieten auch keine Studienreisen nach Laos an. Deshalb verweisen wir auf die vielfältigen Angebote von Reiseveranstaltern im deutschsprachigen Raum und in Laos.

Auswahl von deutschen Reiseveranstaltern, die Laos im Programm haben:

  • Dao-Travel GmbH
    Aubertstraße 29, 13127 Berlin
    Tel.: +49 30 99 27 08 25
    office@dao.de
  • Lernidee-Erlebnisreisen GmbH
    Eisenacher Straße 11, 10777 Berlin
    Tel.: +49 30 786 00 00
    kontakt@lernidee.de
  • ONE WORLD Reisen mit Sinnen
    Neuer Graben 153; 44137 Dortmund
    Tel.: +49 231 589 792 0
    oneworld@reisenmitsinnen.de

 

Auswahl von Reisebüros und -veranstaltern in Laos:

  • Green Discovery Laos
    Hang Boun Rd, Ban Hay Sok, P.O.Box 9811
    Vientiane, Lao PDR
    Tel.: +856 21 264 528
    info@greendiscoverylaos.com
  • Samlaan Cycling
    Ban Na Lao, Muang Xai,
    Oudomxay Province, Lao P.D.R.
    Tel.: +856 20 560 9790
    info@samlaancycling.com
  • Tiger Trail Outdoor Adventures
    Rd. 13 North, Ban Muang Nga,
    Luang Prabang, Lao P.D.R.
    Tel.: +856 71 252 655
    info@laos-adventures.com

Hinweis: Wir sind bereit, weitere Reisebüros und –veranstalter in unsere Liste aufzunehmen, wenn diese uns Namen, Adresse, Telefonnummer sowie Homepage- und E-Mail-Adresse mitteilen.

Reiseführer

Zur Vorbereitung auf eine Reise nach Laos stehen Ihnen mehrere Reiseführer zur Verfügung:

Laos (Stefan-Loose-Travel Handbücher)
Laos – Kambodscha (DuMont-Reise-Handbuch)
Laos – Kambodscha (DuMonT Richtig Reisen)
Laos (Lonley Planet, deutsche Ausgabe)
weitere Hinweise auch unter Links

Wir hoffen, dass unsere Hinweise für Sie von Nutzen sind, wünschen Ihnen eine gute Reise und einen wundervollen Aufenthalt in Laos.

Literatur zu Laos

Nur eine kleine Auswahl …
  • Thomas Engelbert / Andreas Schneider (Hrsgg.): Ethnic Minorities and Nationalism in Southeast Asia. Festschrift, gewidmet Hans Dieter Kubitscheck, Frankfurt a.M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2000.
  • Mya Than / Joseph L.H. Tan (Hrsgg.): Laos‘ dilemmas and options. The challenge of economic transition in the 1990s, Singapore 1997.
  • Gunn, Geoffrey C.: Theravadins, Colonialists and Commissars in Laos, Bangkok 1998.
  • Soren Ivarsen / Thommy Svensson / Stein Tonnesson: The Quest for Balance in a Changing Laos. A political analysis, Copenhagen 1995.
  • Auguste Pavie: Eine friedliche Eroberung. Indochina 1888, o.O.o.J. (Originalausgabe: Auguste Pavie: A la Conquete des Coeurs. Le Pays des Millions d’Eléphants et du Parasol Blanc – Le Pavillons Noirs – Déo-van-Tri, Paris 1945).
  • Boike Rehbein: Globalisation, Culture and Society in Laos, Routledge 2007.
  • Andreas Schneider: Laos: Geschichte, Bildungswesen und Humankapitalentwicklung im 20. Jahrhundert. Untersuchung zur personellen Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel der Reintegration laotischer Absolventen deutscher Bildungseinrichtungen. Frankfurt a.M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2000. Europäische Hochschulschriften In: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften.
  • Andreas Schneider: Laos im 20. Jahrhundert: Kolonie und Königreich, Befreite Zone und Volksrepublik. In: SÜDOSTASIEN Working Papers, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Asien und Afrikawissenschaften, Berlin 2001.
  • Sojourn: Journal of Social Issues in Southeast Asia Vol. 26/2 (October 2011): Special Focus on Social Structure and Differentiation in Contemporary Laos, Herausgeber Boike Rehbein.
  • Martin Stuart-Fox, : Buddhist Kingdom, Marxist State: The Making of Modern Laos. Studies in Asien History No.2, Bangkok 1996.
  • Martin Stuart-Fox: A History of Laos, Cambridge 1997

Film

Die steigende Anzahl von Filmen …

Die steigende Anzahl von Filmen und Filmberichten über Land und Leute, Tourismus und Geschichte in Laos spiegelt das große Interesse in Mitteleuropa an diesem bisher wenig bekannten Land wider. Dokumentationen werden überwiegend von internationalen Filmteams erstellt und im Land nicht gezeigt.

 

Vientianale

 

Seit 2009 haben im Rahmen des Filmfestivals Vientianale (www.vientianale.org) auch Filmschaffende aus Laos und den anderen Mekonganrainerstaaten die Möglichkeit, eigene Filmbeiträge der Öffentlichkeit zu präsentieren und aktuelle Themen über ihr Land einem breiten Publikum darzustellen.

Mit der 2. Vientianale im Mai 2011 gelang der Idee des Festivals der Durchbruch. Es wurden Filme aus und über Laos, ein internationales Panorama mit dem Schwerpunkt auf der Region Südostasien sowie Kinder- und Jugendfilme über vier Tage hinweg in der Nationalen Kulturhalle in Vientiane gezeigt. Die ausgewählten Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme und Musikvideos brachten dem Publikum Filme und Filmkultur in ihrer Vielfalt vom Autorenkino bis hin zum Blockbuster näher. Herzstück der Vientianale war der Kurzfilmwettbewerb, bei dem laotische Filmemacher*innen sowie Nachwuchstalente dazu aufgerufen wurden, zu dem Thema „gestern, heute, morgen“ einen filmischen Beitrag mit maximal 11 Minuten Länge einzureichen. Dieser Kurzfilmwettbewerb war überaus erfolgreich, quantitativ und qualitativ eine enorme Steigerung gegenüber der Wettbewerbsausschreibung bei der 1. Vientianale 2009. 28 Beiträge mit teilweise sehr hoher künstlerischer Qualität wurden eingereicht.

Ziel der Vientianale ist es, laotischen Filmemacher*innen eine Plattform für ihre Ideen und ihr Lebensgefühl zu geben. „Mit eigener Stimme über sich selbst sprechen zu können bzw. es zu lernen, bedeutet für ein Land wie Laos, das sowohl wirtschaftlich als auch kulturell enorm den Einflüssen der starken Nachbarn ausgesetzt ist, den fremden Deutungsmustern und Reflexionskategorien eigene entgegensetzen zu können.“, kommentierte die DAAD-Lektorin Simone Heine, die dem sechsköpfigen, internationalen Organisatoren-Team angehörte. Für die Stärkung der laotischen Film- und Medien-Schaffenden ist auch die nationale und internationale Vernetzung ein entscheidender Faktor. Während zweier Workshops, die während und nach der Vientianale stattfanden, hatten sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene die Möglichkeit, nicht nur dazuzulernen, sondern auch sich kennenzulernen. Und auch zu den 14 gestandenen Filmemacher*innen aus Laos, Myanmar, Kambodscha, Vietnam, von den Philippinen, aus Singapur, Indien, England, Deutschland und den USA, die während des Festivals ihre Filmbeiträge präsentierten, konnten wertvolle Kontakte seitens der laotischen Filmschaffenden geknüpft werden.

Besonders hervorzuheben ist …

Besonders hervorzuheben ist auch, dass sämtliche internationalen Spielfilme mit laotischen Untertiteln gezeigt wurden, was als Novum in der laotischen Kinogeschichte gelten darf. Neben dem attraktiven Programm mit insgesamt mehr als 70 Spielfilmen und Dokumentationen, wurden den Festival-Besucher*innen Foto- und Gemälde-Ausstellungen, eine Messe für laotische Literatur und Verlage sowie natürlich eine große Festivalparty mit Live-Konzert geboten, um die Vientianale zu einem gesamtkulturellen Ereignis zu machen.

An allen Tagen nahmen jeweils etwa 1.000 Besucher*innen an den verschiedenen Veranstaltungen teil. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass zahlreiche Laot*innen – wobei der Anteil junger Menschen augenfällig war – dieses kulturelle Angebot nicht nur in der Publikumsrolle angenommen haben, sondern sich aktiv in die einzelnen Veranstaltungen einbrachten. Laos, das sonst gelegentlich gerne wegen seiner Langsamkeit oder unterstellten Trägheit nicht nur von seinen Nachbarländern belächelt wird, hat unter Beweis gestellt, dass es über junge, dynamische und kreative Köpfe verfügt, von denen man zukünftig hoffentlich noch viel hören wird. (Jörg Nitschke, Mitglied des Vientianale-Teams 2011, redaktionelle Veränderungen Robert Klunker 2018).

 

Luang-Prabang-Filmfestival

 

Neben der Vientianale fand im Dezember 2011 erstmalig das Luang-Prabang-Filmfestival statt, welches zum Ziel hat, Kino in der laotischen Bevölkerung bekannter zu machen.

Linksammlung

Leben und Arbeiten in Laos

Wichtige Adressen

Allgemein
  • Deutsch – Laotische Gesellschaft e.V.
    Postfach 40461, 10062 Berlin
    Tel: +49 152 06428366
    info@dlg-ev.net
  • Lao Berlin Verein e.V.
    c/o Herr Phane Ratrysomphou
    Groninger Str. 20 | 13347 Berlin
    Tel.: +49 30 456 31 09
    info@lao-berlin.de
  • Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Laos
    Sokpalouang 26, PO Box 314
    Vientiane, Laos
    Tel.: +856 21 312110
    Fax: +856 21 351152
    info@vientiane.diplo.de
  • Laotische Botschaft in Deutschland
    Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Laos
    Bismarkallee 2 A | 14193 Berlin
    Tel.: +49 30 89060647
    Fax: +49 30 89060648
Übersetzer / Dolmetscher für Laotisch
  • Herr Boualy Thepkaysone
    Clausewitzstraße 9 | 09130 Chemnitz
    Tel.: +49 371 7252849
    b.thepkaysone@t-online.de
  • Herr Oliver Raendchen
    Fischerinsel 1 |10179 Berlin
    Tel.: +49 30 2013770
    taiculture@gmx.net
  • Herr Sitthisone Xaysongkham
    Ollenhauerstraße 89 | 14303 Berlin
    Tel.: +49 30 52139351
    xaysongkham@gmx.de
  • Herr Jan-Himmerik Voß
    Heerstraße 20a | 53111 Bonn
    Tel.: +49 160 3733154
    www.voss-translations.com
    janhinnerkvoss@web
  • Herr Ky Vongkhamchanh
    Fohlenweide 16 | 68723 Oftersheim
    Tel.: +49 6202 54909
    ky.vongkhamchanh@grn2.de

Kontakt zur DLG e.V.

Deutsch – Laotische Gesellschaft (DLG) e.V.
Postfach 40461 | D-10062 Berlin

Tel.: +49 152 06428366
E-mail: info@dlg-ev.net

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